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Geschichte unserer Gemeinschaft

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Eigentlich, könnte man sagen, war der Weg zur heutigen Maria Theresia Bonzel-Stiftung schon damals, Mitte des 19. Jahrhunderts, vorgezeichnet. Schon in jungen Jahren war es der Wunsch des jungen Mädchens Aline Bonzel (später Schwester Maria Theresia) (interner Link zu Woher wir kommen / Maria Theresia Bonzel) ein Leben in der besonderen Nachfolge Christi zu führen – nach dem Vorbild des Heiligen Franziskus (interner Link zu Woher wir kommen / Franz von Assisi). Gleichzeitig hatte sie immer einen offenen und realistischen Blick für die große Not der Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung.

Und nach Überwindung mehrerer Schwierigkeiten fanden sich 1859 drei junge Frauen, die in Olpe, unter der Leitung von Schwester Klara Pfänder, eine religiöse Gemeinschaft gründeten, der sich sehr schnell auch weitere Frauen anschlossen. Neben der Erziehung und Ausbildung von Waisenkindern sowie der Krankenpflege übernahmen die Schwestern damals vor allem wichtige caritative Aufgaben, deren Bewältigung in den Wirren dieser Zeit sehr nötig war. Die Gruppe musste sich schon bald einen anderen Standort suchen. Schwester Klara entschied, das Mutterhaus nach Salzkotten zu verlegen. Sie zog mit der Mehrzahl der Schwestern im April 1863 nach dort um, und in der Filiale Olpe blieb Schwester Maria Theresia mit sieben weiteren Schwestern zurück.

An beiden Standorten entwickelte sich ein reges religiös und sozial engagiertes Leben. Aber aufgrund der für diese Zeit doch weiten Entfernungen gab es auch viele Missverständnisse und Probleme. So schickte Bischof Konrad Martin von Paderborn bereits am 20. Juli 1863 ein Schreiben nach Olpe, mit dem die Gruppe in Olpe offiziell als selbstständige, franziskanische Frauengemeinschaft bestätigt wurde. Schwester Maria Theresia Bonzel wurde als Generaloberin ernannt und war nun „Mutter Maria Theresia Bonzel“, die sich jetzt um eine eigene Lebensform und Regel für ihre Gemeinschaft kümmern musste. Diese legte sie 1865 dem Bischof vor, der sie anerkannte, und die Gemeinschaft übernahm die Bezeichnung: „Genossenschaft der armen Franziskanerinnen von der Ewigen Anbetung in Olpe“. Es folgte eine Zeit der Entwicklung und zahlreicher Aktivitäten und Anforderungen an verschiedenen Orten. Der 20. Juli 1863 gilt als offizieller Gründungstag der Gemeinschaft der „Olper Franziskanerinnen“.

Durch den Kulturkampf wurden die Pläne zunächst durchkreuzt. Erziehungsarbeit in jeglicher Form wurde den Schwestern entzogen; sie durften nur in den Lazaretten pflegerisch tätig sein, neue Mitglieder nicht aufgenommen werden. In dieser Zeit nahm Mutter Maria Theresia Bonzel Kontakt mit einem Bischof in den USA auf und konnte dann junge Frauen nach Amerika entsenden, damit diese dort den Wunsch, in der besonderen Nachfolge Christi zu leben, verwirklichen konnten.

Aus diesen Erfahrungen heraus und mit dem immer kritischen Blick in die Geschehnisse der gesellschaftspolitischen Umgebung, kam es bereits 1902 zu der Entscheidung, eine GmbH zu gründen,  um so eine gesicherte Existenzgrundlage für den Orden und die inzwischen entstandenen Einrichtungen zu schaffen. Für die damalige Zeit war das eine mehr als weitsichtige Tat, denn von nun an wirkten die Schwestern unter dem Handelsregistereintrag „Gemeinnützige Gesellschaft für Krankenpflege und Kindererziehung zu Olpe mit beschränkter Haftung“.

Viele Veränderungen gesellschaftspolitischer und wirtschaftlicher Art haben die Gemeinschaft immer wieder herausgefordert. Ziel war es stets, den Schwestern eine sozialverträgliche Altersversorgung zu sichern, aber auch den Dienst an den Armen und Hilfsbedürftigen für die Zukunft zu ermöglichen.

1982 wurde der Verein der „Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung e.V. Olpe“ gegründet. Dadurch  wurde erstmals eine getrennte Vermögensverwaltung der GmbH und des Ordensvermögens wirksam – eine kluge Entscheidung.

1983 setzte eine Entwicklung ein, die ständig neue Anforderungen an den Verwaltungsbereich stellte. Daher bestellten die Schwestern erstmals einen Geschäftsführer für die Geschäfte der GmbH. Im Zuge dieses Wandels änderten sich dann auch Firmenname und der Gegenstand der Unternehmung. Die neue Firmierung lautete jetzt: „Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH“ (GFO).

Hatte Mutter Maria Theresia Bonzel gerade zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Gründung einer GmbH eine mehr als richtige Entscheidung getroffen, so musste diese nicht ganz 100 Jahre später doch unter dem Druck weitgreifenden Veränderungen neu überdacht werden. Denn einer guten wirtschaftlichen Situation der Gesellschaft und dem Heranwachsen der Einrichtungen zu einem verbundähnlichen Großunternehmen standen nun unübersehbar die rückläufige Anzahl der neu eingetretenen Frauen und die gehobene Altersstruktur der Schwestern gegenüber. In dieser Situation konnten die personellen und fachlichen Anforderungen zur alleinigen Führung eines sich nunmehr rasant entwickelnden „Unternehmens“ von den Schwestern nicht mehr geleistet werden.

Mehrere Modelle einer Trägerkonzeption wurden daher geprüft: 1995 entschieden sich die Verantwortlichen für die Gründung einer Stiftung. Seitdem gilt der 20. Juli 1995 als offizieller Gründungstag der Maria Theresia Bonzel-Stiftung.

Mit der Übertragung der GmbH-Anteile des Vereins der „Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung e.V. Olpe“ auf diese Stiftung liegen die Hauptgesellschafterfunktion bei der Stiftung und die wirtschaftliche Betriebsführung bei der „Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH“  –  eine sinnvolle Trennung wichtiger unternehmerischer Funktionen, die sich seit diesen Tagen durch gegenseitige Kontrolle und umsichtige Einflussnahme zu einer effektiv arbeitenden Handlungsstruktur aus Ordensgemeinschaft, Stiftung und GmbH herangebildet und bewährt hat.